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20. September 2015

Blog

Junge gegen Alte?

Haben Sie die neuste Werbung der UBS gesehen? Eine junge sympathische Frau sagt: «Heute haben sie mich im Jeans-Laden gesiezt.» 

UBS


Dann kommt die Feststellung: «Älter werden fängt früher an, als man meint.» Und: «Gemeinsam Vorsorge planen. UBS.»
Das politische Begleitprogramm dazu im «Tagesanzeiger» vom letzten Freitag. Ein griesgrämiger älterer Kommentator verkündet, dass er das Projekt «Altersvorsorge 2020» nach Kräften bekämpfen würde, wenn er 21jährig wäre. Die Jungen müssten nämlich für die Alten aufkommen, während die Rentnerinnen und Rentner fast nichts bezahlten.

Man kann sich fragen, ob der «Tagsanzeiger» schon einmal etwas davon gehört hat, wie Altersvorsorge funktioniert. Diese beruht in allen Systemen darauf, dass die jüngeren und die mittleren Generationen für die älteren aufkommen. Auch die Jüngeren werden einmal älter. Früher oder später.

Welche Motive treiben ältere Herren an, die Jungen gegen die Alten aufzuhetzen? Im Zentrum der Angriffe steht mit der AHV immer das wichtigste Sozialwerk der Schweiz. Es steht wie keine andere Sozialversicherung für den gesellschaftlichen Ausgleich und den Ausgleich zwischen den Generationen. Die AHV hat für alle, die nicht im Geld schwimmen, ein extrem gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Für Jüngere und für Ältere. Die AHV war wie keine andere Versicherung in der Lage, die sogenannte Demographie und die Zunahme der Lebenserwartung zu finanzieren.


Was wäre, wenn wir keine starke AHV hätten? Die Jungen müssten dann, wenn sie das Geld selber gut brauchen können, für sich und nach der Familiengründung für ihre Familien auch noch für ihre Eltern aufkommen. Die finanzielle Unabhängigkeit ist für die Älteren wie für die Jüngeren ein Segen.

Vor allem aber: Gäbe es keine AHV, müssten die Jungen schon in jungen Jahren in einem ganz anderen Ausmass als heute für das Alter vorzusorgen beginnen. Siehe Werbung der UBS.
Dank der AHV kommt die Altersvorsorge die Jüngeren viel günstiger. Die AHV hat für alle mit unteren und mittleren Einkommen bis 150‘000 Franken ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Ein besseres als die Pensionskassen. Und ein vielfach besseres als alle Lösungen über Banken und Versicherungen.

Darum betreibt, wer in der Altersvorsorge die Sozialversicherungen schwächen will und zu diesem Zweck die Generationen gegeneinander aufhetzt, ein dubioses Geschäft. Das der Bevölkerung schadet. Den Älteren wie den Jüngeren. Die Jungen brauchen keine Schwächung der Sozialversicherungen in der Altersvorsorge. Sondern faire Chancen: Investitionen in Bildung, Ausbildung und Arbeitsplätze.