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2. Mai 2016

Blog

Schon wieder sind die Älteren schuld

Prompt zum 1. Mai titelt die Sonntags-Zeitung, dass bei den Pensionskassen eine gewaltige Umverteilung stattfinde.


Die Älteren würden den Jungen auf der Tasche liegen. Die heutigen Rentnerinnen und Rentner sollen also schuld daran sein, dass die Renten aus der 2. Säule der heute Berufstätigen dereinst einmal massiv tiefer sein werden. Schuld sei die höhere Lebenserwartung jener, die heute eine Rente beziehen.

Das ist üble Stimmungsmache. Denn es ist sachlich falsch.
In Tat und Wahrheit liegt das Problem der Pensionskassen an einem anderen Ort: bei den Null- oder sogar Negativzinsen auf den Kapitalmärkten. Das ist der grosse Pferdefuss des Kapitaldeckungsverfahrens, auf dem die 2. Säule beruht. Die höhere Lebenserwartung hingegen, die sich langsam über die Jahre entwickelt hat (und weiter entwickelt), ist in den Rentenberechnungen für die Zukunft längst mit einkalkuliert. 


Nicht von den Kapitalmärkten abhängig ist die AHV: Da werden die Lohn-Beiträge ohne Umweg über die Kapitalmärkte sofort zu Renten, durch das sogenannte Umlageverfahren. Dies sorgt zusammen mit dem genial einfachen und zugleich solidarischen Finanzierungsverfahren für das unvergleichlich gute Preis/Leistungs-Verhältnis bei der AHV. 

Wer sich schlau machen will und Fakten den wohlfeilen Angstkampagnen vorzieht, dem seien folgende Links empfohlen:


http://www.sgb.ch/themen/sozialpolitik/artikel/details/rentenabbau-stoppen-ahv-renten-endlich-wieder-verbessern

http://www.sgb.ch/fileadmin/user_upload/DE_20150818_SGB_AHV-Brosch_eBook_korr.pdf